Codein Phosphat 20mg

Codein Phosphat 20mg

Codein Phosphat 20mg

Arzneistoff:  Codein

PCH
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Codein ist ein mit Morphin verwandter Hustenstiller (Antitussivum). Er wird hauptsächlich bei trockenem Reizhusten verschrieben, doch in Kombination mit Paracetamol kommt Codein auch als Schmerzmittel zum Einsatz.




Allgemeine Information

Codein ist ein mit Morphin verwandter Hustenstiller (Antitussivum).  Er wird hauptsächlich bei trockenem Reizhusten verschrieben, doch in Kombination mit Paracetamol kommt Codein auch als Schmerzmittel zum Einsatz.

Pharmakologie

Codein ist ein Phenanthren-Alkaloid, das früher aus Schlafmohn gewonnen wurde. Es wirkt dosisabhängig zentral dämpfend, analgetisch, antitussiv, beruhigend und mitunter euphorisierend. Der Wirkstoff bindet wie alle Opiate an supraspinale Opioid-Rezeptoren und hemmt so das Hustenzentrum im Hirnstamm. Der Einsatz von Codein ist nicht unumstritten – manche wissenschaftlichen Publikationen stellen seine hustenstillende Wirkung sogar infrage. Verglichen mit anderen Opioiden ist die Affinität von Codein zu den Opiatrezeptoren niedrig. Ein Teil der Wirksamkeit ist dem Codein-Metaboliten Morphin zuzuschreiben.

Wirkung von Codein

Codein ist ein Opiat und gehört aufgrund seiner morphinartigen Eigenschaften zur Gruppe der Opioide. Zur dieser Gruppe zählen außerdem Wirkstoffe wie Morphin, Methadon, Fentanyl, Oxycodon, Tramadol und Tilidin.

Codein wird zum einen als Hustenstiller bei Reizhusten eingesetzt. Ein solcher unproduktiver Husten kann beispielsweise im Rahmen einer Erkältung oder einer Bronchitis auftreten. Im Gegensatz zum produktiven Husten wird bei Reizhusten kein Schleim abgehustet.

Zum anderen wird Codein gemeinsam mit Paracetamol als Schmerzmittel zur Behandlung von mäßigen bis starken Schmerzen verwendet. Unter anderem kommt es bei Zahnschmerzen, Regelschmerzen oder nach chirurgischen Eingriffen zum Einsatz. Neben Paracetamol wird Codein auch mit anderen Schmerzmitteln wie Diclofenac oder Acetylsalicylsäure kombiniert. Früher wurde der Wirkstoff außerdem als Ersatzdroge bei einem Heroinentzug gebraucht.

Anweisung

Codein ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich; es gibt den Wirkstoff in Form von Tabletten, Kapseln, Pastillen, Dragees, Brausetabletten, Tropfen, Sirup oder Zäpfchen. Je nach Indikation und Darreichungsform sind unterschiedliche Dosierungen empfohlen – bei Reizhusten sollte die Dosis je nach Hustenfrequenz und -stärke angepasst werden. Die letzte Einnahme erfolgt abends vor dem Zubettgehen, um das Husten in der Nacht für einen ungestörten Schlaf zu dämpfen. Empfohlen werden 15–44 mg Codein alle sechs bis acht Stunden, in Einzelfällen bis zu 100 mg. Wichtig ist, dass Codein immer nur in der niedrigstwirksamen Dosis und nur für möglichst kurze Zeit eingenommen werden sollte. Die maximale Tagesdosis von 200 mg sollte nicht überschritten werden. Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren dürfen Codein nur einnehmen, wenn ihre Atemfunktion nicht eingeschränkt ist. Für Kinder unter 12 Jahren besteht eine Kontraindikation für den Wirkstoff.

Kontraindikationen

Unter bestimmten Umständen darf Codein nicht angewendet werden. Dies ist unter anderem der Fall bei:

  • einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • einer Ateminsuffizienz
  • einem akuten Asthmaanfall
  • einer tiefen Bewusstlosigkeit

Bei chronischem Husten sollte Codein ebenfalls nicht verwendet werden, da dieses Symptom insbesondere bei Kindern ein Anzeichen für Asthma bronchiale darstellen kann.

Nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt darf Codein bei Bewusstseinsstörungen, einem erhöhten Hirndruck, Störungen der Atemfunktion oder des Atemzentrums, Opioidabhängigkeit sowie Verstopfungen eingesetzt werden. Liegt ein niedriger Blutdruck vor, der auf ein zu geringes Blutvolumen zurückzuführen ist, ist ebenfalls Vorsicht geboten.

Stillzeit und Schwangerschaft

Während der ersten drei Monate der Schwangerschaft sollte Codein wenn überhaupt nur auf Anweisung eines Arztes eingenommen werden. Durch den Wirkstoff können nämlich Missbildungen am ungeborenen Kind entstehen. Kurz vor der Geburt oder bei einer drohenden Frühgeburt darf das Opiat ebenfalls nicht verwendet werden, ansonsten können beim Neugeborenen Atemstörungen auftreten.

Wird Codein während der Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum eingenommen, kann sich beim ungeborenen Kind eine Abhängigkeit von dem Wirkstoff entwickeln. Wird das Opiat im letzten Drittel der Schwangerschaft häufiger verwendet, können nach der Geburt Entzugserscheinungen beim Säugling  auftreten.

Während der Stillzeit sollten ebenfalls möglichst keine codeinhaltigen Arzneimittel eingenommen werden. Denn der Wirkstoff kann in die Muttermilch übergehen und beim Säugling Symptome wie Lethargie, Schläfrigkeit und Trinkschwäche hervorrufen. Während bei einer einmaligen Einnahme vermutlich keine Gefahr besteht, sollte bei einer wiederholten Einnahme  das Stillen auf jeden Fall unterbrochen werden.

Verkehrstüchtigkeit

Weil Codein dämpfend wirkt, ist nach der Einnahme möglicherweise das Reaktionsvermögen beeinträchtigt. Von der Teilnahme am Straßenverkehr und dem Bedienen von Maschinen wird deshalb während der Therapie mit Codein abgeraten. Weitere Details zu diesem Wirkstoff können Sie der jeweiligen Fachinformation entnehmen.

Mögliche Nebenwirkungen von Codein

Wie alle Arzneimittel können auch Mittel mit Codein unerwünschte Wirkungen haben. Die wichtigsten betreffen die dämpfenden Eigenschaften des Wirkstoffs: Medikamente, die zu den Opioiden gehören, können müde und schläfrig machen. Gerade zu Beginn der Behandlung kann es zu Übelkeit kommen.

Bei Einzeldosen von mehr als 60 mg kann der Muskeltonus der glatten Muskulatur erhöht werden. Empfindliche Patienten können Beeinträchtigungen der visuomotorischen Koordination und der Sehleistung erleiden. Bei gestörter Lungenfunktion können sich unter der Einnahme von Codein Lungenödeme entwickeln. Während der Therapie kann Codein Euphorie auslösen.

Im Folgenden sind die Nebenwirkungen nach ihrer Häufigkeit aufgelistet.

Sehr häufig:

  • Übelkeit bis zum Erbrechen (vor allem zu Beginn der Therapie)
  • Obstipation.

Häufig:

  • leichte Kopfschmerzen
  • leichte Schläfrigkeit.

Gelegentlich:

  • Schlafstörungen
  • Kurzatmigkeit
  • Mundtrockenheit
  • Pruritus
  • urtikarielles Exanthem.

Selten:

  • schwere allergische Reaktionen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom.

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:

  • Stimmungsschwankungen
  • Hypotonie
  • Atemdepression
  • Pankreatitis
  • Ausschlag.

Wechselwirkung

Codein sollte nicht gleichzeitig mit Medikamenten, die dämpfend auf das zentrale Nervensystem wirken eingenommen werden. Solche Medikamente sind zum Beispiel Schlafmittel, Beruhigungsmittel oder Psychopharmaka. Ansonsten können die Nebenwirkungen verstärkt werden. So kann es vermehrt zu Müdigkeit und Benommenheit sowie einer verstärkten Beeinträchtigung der Atmung kommen.

Auch bei gleichzeitiger Einnahme von Antihistaminika oder blutdrucksenkenden Mitteln ist eine Verstärkung der Nebenwirkungen möglich. Die Atembeeinträchtigung kann zudem bei gleichzeitiger Verwendung von Wirkstoffen aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva auftreten.

Während durch Cimetidin die Wirkung von Codein verstärkt werden kann, verstärkt der Wirkstoff selbst wiederum den Effekt von Schmerzmitteln.  Zudem kann es durch die gleichzeitige Gabe von MAO-Hemmern zu einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkung kommen. Deswegen ist es ratsam, zwischen einer Behandlung mit MAO-Hemmern und Codein eine zweiwöchige Pause einzulegen. Auf Alkohol sollte während der Einnahme von codeinhaltigen Arzneimitteln verzichtet werden.

Überdosierung

Im Falle einer Überdosierung mit Codein ist gegebenenfalls eine Beatmung mit Sauerstoff erforderlich. Die Vitalparameter sollten für 24 Stunden überwacht werden, eventuell sind intensivmedizinische Maßnahmen notwendig. Die Gabe eines Opiatantagonisten, etwa des Wirkstoffs Naloxon, kann helfen und sollte mit hoher Dosierung und wiederholt erfolgen.

Aufbewahrung

Lagern Sie Codein bei Raumtemperatur zwischen 20-25° C. Von Licht und Feuchtigkeit fernhalten. Lagern Sie die Medikamente nicht im Badezimmer. Behalten Sie alle Rauschgifte weg von der Reichweite von Kindern und Haustieren.

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